Erziehung

Allein bleiben!
Das Allein bleiben will gelernt sein und bedarf meiner Meinung nach viel Übung und Ausdauer. In vielen Foren berichten Chi Besitzer wie einfach es war, ihren kleinen Chi nach zwei, drei Wochen Eingewöhnung allein zu lassen und wie schnell er sich angepasst hat. Es gibt aber auch die andere Seite von Chi Kennern und Experten, die meinen, dass man einen Welpen noch nicht lange allein lassen darf bis er mindestens 4-5 Monate alt ist. Der Grund dafür ist es, zu vermeiden, dass der Welpe Ängste entwickelt und negative Eindrücke erhält, die sich nicht so schnell aus seiner Erfahrungswelt löschen lassen können, z.B. Gewitter oder Geräusche, die er noch nicht kennt. Das hätte fatale Folgen für die Entwicklung des Hundes, der sich dann zu einem ängstlichen Kläffer entwickeln kann. Dazu gibt es viele anregende Diskussionen im Internet. Ein Forum, was ich zu diesem Thema empfehle ist: http://www.chihuahua.de 

Ich habe mich ebenfalls für die zweite Variante entschieden und meinen Chi erst langsam an das Allein sein gewöhnt. Wobei ich dabei sagen muss, dass mein Mann und ich im Moment sehr viel Zeit für unseren Welpen haben. Nahya ist nun schon bald 5 Monate alt und war bis vor kurzem immer nur für ein paar Minuten allein, d.h. wir haben vor ein paar Wochen langsam angefangen, Nahya allein im Wohnzimmer zu lassen und ins Bad zu gehen. Dies setzt aber voraus, dass der Welpe die Wohnung gut kennt und weiß, dass er sicher und geborgen ist. Das ist wichtig. Unser Chi fordert sehr viel ein und will eigentlich nie gern allein sein. Nachdem wir langsam täglich das Allein sein im Wohnzimmer üben, gehe ich auch schon einmal kurz in den Keller, bringe was zum Auto oder hole die Post. Dabei sage ich immer ganz kurz zu Nahya, dass ich gleich wieder da bin und sie ganz brav warten soll. Das klappt natürlich nicht immer aber wir versuchen es immer und immer wieder. Wichtig ist zu beachten, dass man nicht dann die Haustür aufmacht, wenn der Hund gerade jault, sondern dann die Minute abfängt, wo er gerade still ist. Auch sollte man den Hund wenn man nur in ein anderes Zimmer geht, nicht gleich wieder begrüßen, sondern so tun als ob alles in Ordnung ist und ihn ein wenig ignorieren, wenn er jault. Das fällt natürlich unheimlich schwer. 

Seit Neuestem fangen wir langsam an, Nahya auch einmal eine Stunde am Vormittag allein zu lassen. Ziel ist es in ein paar Monaten, sie vormittags sowie nachmittags oder am Abend ein paar Stunden allein zu lassen. Natürlich wollen wir sie nicht überfordern. Gut wäre es, wenn wir es in den nächsten Monaten hin bekommen, dass sie am Vormittag max. 4 Stunden und am Nachmittag vielleicht noch einmal ein bis zwei Stunden allein ist. Daran wie gesagt arbeiten wir langsam aber sicher. Wir wollen, dass sie das allein sein als etwas Positives sieht, deshalb bekommt sie von uns auch immer ein Leckerli bevor wir gehen, was sie sonst nur sehr selten von uns bekommt und auf das sie total steht. Als Fazit kann ich sagen, lasst euren Chi Zeit und nehmt euch nicht nur zwei Wochen Urlaub, um ihn zum Allein sein oder auch zur Stubenreinheit zu erziehen. Das funktioniert leider nicht so schnell. Wer sich also eine Auszeit von mindestens 3 Monaten nicht leisten kann, der sollte sich wirklich überlegen, ob er sich einen Hund holt. Alles andere wäre nicht gut für einen jungen Welpen.



Das Wesen des Chihuahuas
Der Chihuahua, kurz auch Chi genannt hat ein sehr starkes Wesen. Meine kleine Chihuahua Hündin Nahya ist ein kleiner Dickkopf, die immer und ständig versucht ihren Willen durchzusetzen, obwohl sie noch ein Welpe von inzwischen vier Monaten ist. Chis sind sehr kluge kleine Zeitgenossen, die sehr schnell lernen, sich aber sehr schnell langweilen und Unfug anstellen, wenn man sich nicht mit ihnen beschäftigt. Deshab ist es wichtig, sich regelmäßig und gezielt mit dem Chi zu beschäftigen. Erste Übungen wie "Sitz" oder "Platz" sollte man ein Welpe bereits beherrschen. Natürlich nicht stundenlang im Restaurant "Sitz" machen können, das wäre zu viel verlangt. Dabei sollte eine neue Übung erst dann begonnen werden, wenn die andere sitzt, sonst ist der Chi wie jeder Hund sehr leicht überfordert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Chi "Sitz" oder "Platz" beitzubringen. Hilfe dazu findet ihr in verschiedenen Hunderatgebern...

Chis sind sehr kinderlieb. Nayha ist immer wieder glaube ich fasziniert von meiner dreijährigen Nichte, hängt ihr am Rockzipfel und folgt ihr überall hin. Der Chi ist auch sehr neugierig und von aus Natur aus ein sehr freundlicher Hund, der jeden Fremden gern begrüßt, egal ob es die Nachbarin ist, der Postbote oder die Kellnerin. Eines, was der Chi eventuell von anderen Hunden unterscheidet, sind seine kleinen "Wutausbrüche". Nayha hat regelmäßig mal ihre fünf Minuten, in denen sie quer durch die Wohnung pflitzt, mir in den Zeh zwickt, knurrt oder versucht meine Finger zu beißen. Vieles ist Spiel und sollte nicht so stark überbewertet werden. Ein klares und bestimmtes "Aus" reicht dann meistens aus. Am liebsten sind Chis in Gesellschaft und spielen gern mit ihren Artgenossen. Dabei unterschätzen sie meist ihre Größe und versuchen durch ihr großes Ego bei größeren Hunden zu punkten. Der neunjährige Hund meiner Schwägerin Cruzie hat es dabei nicht immer leicht. Die bereits etwas ältere Dame musste sich erst einmal an das kleine und quirlige Familienmitglied gewöhnen. Dabei versucht Nahya auch wirklich alles, Cruzie aus der Reserve zu locken, komme was wolle. Dazu ein kleiner Film und ein kurzer Eindruck, wie Chis sich gegenüber größeren Hunden zeigen können, wenn es darum geht, sich das Lieblingsspielzeug wiederzuholen. Viel Spaß!